Textatelier
BLOG vom: 10.12.2005

Die unerwartete Bändigung des US-Kritikers Andreas Zumach

Autorin: Lislott Pfaff
 
Der vom Literaturhaus Basel organisierte Anlass vom 7. Dezember 2005 wäre wohl für mich als Zuhörerin interessanter gewesen, wäre er nur von Andreas Zumach, dem internationalen Korrespondenten bei der UNO in Genf, bestritten worden. Laut Einladung der Veranstalterin war nämlich nicht vorgesehen, dass ausser Zumach auch der ehemalige Journalist und heutige Kommunikationsberater Kenneth Angst mit von der Partie sein würde. So entwickelte sich an diesem Abend anstelle des erhofften Vortrags des wirklichen Kenners der Materie, Andreas Zumach, eine Kontroverse zwischen Letzterem und dem gebürtigen US-Amerikaner Kenneth Angst. Dieser war offensichtlich angetreten, um die politischen Verbrechen seines Heimatlandes – u. a. die Anzettelung von so genannten Präventivkriegen unter Inkaufnahme der Tötung unzähliger Zivilisten oder die Folterung von verdächtigten Terroristen überall auf der Welt „zu rechtfertigen mit den altbekannten Clichés von der Verteidigung der „Werte der freien westlichen Welt“.
 
Seine clichéhaften Schlagwörter wie Kampf gegen den Terrorismus und andere sattsam bekannte, von der einzigen Weltmacht USA ständig in die Welt hinaus posaunten Banalitäten, brachten mich zum Gähnen und waren für diesen Abend eine reine Zeitverschwendung. Sie hinderten Andreas Zumach daran, mit seinen hochinteressanten weltpolitischen Analysen weiter auszuholen und noch mehr über seine Recherchen zu den Manipulationen und Lügen des Bush-Regimes zu berichten. Gerade diese Tatsachen – u.a. auch die Machenschaften von Bushs Vorgängern hätten mich brennend interessiert.
 
Ich hoffe, dass das Literaturhaus Basel bei einem nächsten ähnlichen Anlass nicht mehr in den Fehler verfallen wird, anstelle eines angezeigten Vortrags eine zum Teil langweilige kontroverse Diskussion zu organisieren.
 
Wer sich in die Materie vertiefen will, lese das Buch „Die kommenden Kriege“ von Andreas Zumach, Kiepenheuer & Witsch 2005.
 
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